Wichtigster
Sieg erst nach der Saison |
Sportlich
so erfolgreich wie schon seit vielen Jahren nicht mehr, dennoch drohte dem
Spitzenbasketball in Bamberg das Aus - dieses Damoklesschwert hing
lange Zeit über dem Bamberger Team. Doch wie kam es dazu?
Hauptsponsor und Eigentümer der Basketball-Lizenz, Herr Günter Tröster
(Firma TSK), traf schon früh in der Saison die Entscheidung mit seinem
Geld nach Würzburg abzuwandern. Dies wäre nicht so schlimm gewesen,
standen doch andere Firmen bereit die Lücken im Etat zu schließen. Jedoch
wurde zwischen Herrn Tröster und dem sportlichen und wirtschaftlichen
Management des Vereins im Laufe der Monate immer mehr schmutzige Wäsche
gewaschen. Herr Tröster drohte nun damit seine Lizenz aus Bamberg
abzuziehen. Das es nicht zu diesem Super-Gau kam, ist dem persönlichen
Einsatz vieler zu verdanken. Namentlich seinen hier stellvertretend nur
Herr Kemmer, Oberbürgermeister Herbert Lauer und die neue
Hauptgesellschafterin Frau Sabine Günther (Firma GHP) erwähnt. Vor allem
dem Einstieg der Firma GHP als Namenssponsor war es zu
verdanken, dass für die nächste Spielzeit der Etat gedeckt wurde.
Erst einige Wochen nach dem letzten Spiel gelang der wichtigste Sieg. Nach
langwierigen, teuren und für alle Beteiligten nervenzehrenden
Verhandlungen wurde eine Einigung über das Verbleiben der Lizenz am
Standort Bamberg erzielt. Damit war die Zukunft des Basketballs gesichert!
Einen Bericht des "Basketball Magazin" dazu findet manhier.
Sportlich gab es nach Ablauf der Saison sowieso keinen Zweifel, dass
Basketball nach Bamberg gehört. Mit dem Motto "Bamberg braucht
Basketball - Basketball braucht Bamberg" wurde für den
oberfränkischen Standort geworben.
Nach Ende der Hin- und Rückrunde stand man auf Platz fünf der Tabelle
und machte sich verhalten Hoffnung auf den Einzug in das Halbfinale. Dass
es dann sogar zum Finale reichte, lag an der Tatsache, dass man sich den
besten Basketball für die Play-Offs aufgehoben hatte. Erst wurde Köln in
vier Spielen besiegt und anschließend in begeisterten Spielen die
favorisierten Bonner aus dem Rennen geworfen. Die Euphorie in Bamberg
kannte keine Grenzen.
Es ist schon lange Jahre her, dass
Fans bereits in der Nacht Quartier vor den Kassenhäuschen bezogen, um
noch eine der begehrten Eintrittskarten zu ergattern. Bei einer Aktion von
Radio Bamberg lief sogar ein Fan nackt über dem Maxplatz, um noch zu
Tickets zu kommen. Dies war alles Ausdruck von der enormen Begeisterung
und Euphorie, die die Leistungen des TSK Bamberg in der Region entfachten.
Basketball war „in“ und nicht wenige Zuschauer kamen zum ersten Mal
mit dem Sport in Kontakt und waren fasziniert von der Stimmung im Forum.
Das es letztlich in den
Finals nicht zum großen Wurf langte war teilweise Pech, aber vor allem
auf die zu dünne Spielerdecke zurückzuführen. Finale 2 und 3 wären mit
einem gesunden Derrick Taylor sicherlich nicht mehr verloren gegangen. Und
was in einem vierten Finale im Heimspiel noch möglich gewesen wäre,
wissen nur die Basketballgötter.
Wenn der TSK Bamberg in der abgelaufenen Saison Schwächen hatte, dann
darin, auch große Vorsprünge über die Zeit zu retten. Begonnen hat
diese unheimliche Serie bereits am 1. Spieltag, als Braunschweig einen Rückstand
von 18 Punkten noch wettmachte und im Forum siegte. Verloren wurden
ebenfalls nach zweistelliger Führung die Spiele in Gießen, daheim gegen
Köln und Frankfurt und am letzten Hauptrundenspieltag in Berlin. Gut, es
gab auch glückliche Siege: in Köln und vor heimischer Kulisse gegen
Leverkusen. Unter dem Strich hätte der TSK Bamberg aber auch drei oder
vier Siege in der Hauptrunde mehr haben können und dann wäre man als
Tabellenerster in die Play-Off gegangen. Im Nachhinein war aber der fünfte
Platz kein Nachteil, die Hürden Köln und Bonn wurden souverän genommen.
Das Forum erwies sich als würdige Spielstätte und die Stimmung in den
Play-Off Spielen war meist am Siedepunkt.
Der Zuschauerschnitt konnte noch einmal auf nunmehr 3.500 gesteigert
werden (in den Play-Off wurde das Fassungsvermögen der Halle durch den
Einbau einer Zusatztribüne auf 4.750 erhöht) und die Bamberger Fans mussten ihr kommen nicht bereuen. Meist
sahen sie eine kämpferische, mit Herzblut spielende Mannschaft, die es
zwar ab und an spannend machte, aber letztlich nur vier von dreizehn
Heimspielen verlor.
|
|