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subjektive Saisonbilanz 2007/08 Zieht man die nackten Fakten zu Rate, dann hat man alle gesteckten Ziele nicht erreicht. In der Euroleague erreichte man nicht die Runde der besten 16 Mannschaften, im Pokal scheiterte man kläglich im Viertelfinale am späteren Sieger Quakenbrück und in der Meisterschaft verabschiedete man sich ebenfalls bereits in der ersten Play-off-Runde an Oldenburg. Seit vielen Jahren ist damit erstmals ein Rückschritt erreicht worden, obwohl die Fans - und sicher auch das Management - große Erwartungen an diese Mannschaft hatten. Warum es in der Saison 2007/08 nicht viel zu feiern gab, will ich versuchen zu analysieren. Faktor Trainer: Fangen wir einmal ganz oben, beim Trainer an. Dirk Bauermann hat unbestritten viel geleistet, nicht nur in Bamberg, sondern auch schon in Leverkusen und als Übungsleiter der Nationalmannschaft. Er hat ganz klare Vorstellungen, wie seine Mannschaften zu spielen haben und welche Akteure er dafür braucht. In den vorangegangen Spielzeiten war die Stärke seiner Teams, dass strikt nach System gespielt wurde. Man hatte nicht die talentiertesten Spieler der Liga, dafür hatte jeder seine feste Rolle und auch die Hirachie war klar. Dies war in dieser Spielzeit nicht immer erkennbar. Es gab wenig Struktur und auch keinen Führungsspieler, keinen überragender Einzelkönner der in kritischen Situationen den Ball in die Hand nahm, der auch mal die unmöglichen Dinger reinmacht. Vor kurzem meinte jemand, das Bauermannsche System findet momentan nur in seinem Kopf statt und nicht auf dem Spielfeld. Er hatte nicht die Spieler die seine Vorstellungen auf dem Feld umsetzten. Das Rumgeiere ob er seinen Vertrag in Bamberg nun erfüllt, oder ob er doch nur noch Bundestrainer sein will, ging den meisten Fans auf die Nerven. Soll mir doch keiner erzählen, die Entscheidung sei erst "2 Tage nach dem letzten Spiel" gefallen. Sein Auftreten in der Öffentlichkeit wurde nicht mehr von allen positiv gesehen. Erst jüngst sagte ein Fan, der seit mehr als 30 Jahren den Basketball in Bamberg verfolgt, folgendes zu mir: "Bauermanns Kommentare sind peinlich, unsportlich und einer professionellen Liga unwürdig." Diese Meinung kann ich so nicht teilen, die Grundtendenz dieser Aussage aber schon. Ein zusätzlicher Aspekt ist natürlich, dass ihm nicht mehr alle glaubten. Seine Mannschaften und Freak City sind ihm in der Vergangenheit blindlings gefolgt. Zuletzt schaute man ihn höchstens fragend an. Er war dabei sein eigenes Denkmal zu demolieren. Zu viele Fehler bei den Spielerverpflichtungen werden ihm angekreidet. Die Liste der Missgriffe ist lang und wurde auch in der Saison 2007/08 um einige Namen ergänzt. Was hat er sich wohl bei den Verpflichtungen der Spieler Schenscher und FFriend gedacht? Entgegengewirkt konnte nur mit einem Neuanfang, angefangen beim Trainer. Sind wir doch einmal ehrlich: Wieviele gute, mitreißende Spiele haben wir in den letzten Monaten gesehen? Nichts gegen gepflegte Abwehrschlachten, aber mit schönem, attraktivem Basketball hat das System mit dem Dirk Bauermann spielen lies nichts zu tun. Er hat jegliche Spielintelligenz des Teams unterdrückt. Verteidigung ist sicherlich die Grundlage des Spieles, aber Mitdenken der Angestellten zu unterbinden bringt immer Mißerfolge. Dirk Bauermann musste Konsequenzen ziehen, sein Abgang aus Bamberg war folgerichtig und unvermeidlich. Faktor Mannschaft: Bei keinem Award ist ein Bamberger vertreten. Man kann nicht immer nur sagen, dass das Kollektiv passen muss. Um eine erfolgreiche Mannschaft zu sein, braucht es auch herausragende Einzelspieler. In der Vergangenheit hatte Bamberg mit z.B. Taylor, Mallet oder Jacobsen genau solche. In dieser Saison jedoch regierte nur das Mittelmaß. Vor der Saison wurde vollmundig die "beste Bamberger Mannschaft aller Zeiten" angekündigt. Im Nachhinein betrachtet war es jedoch nur eine Ansammlung von Indiviualisten, für deren Zusammenstellung alleine der Trainer verantwortlich ist. Rettete im Vorjahr noch Casey Jacobsen die Saison, konnte keiner der diesjährigen Nachverpflichtungen die Erfahrungen erfüllen. Und glaubt man den Gerüchten, wollten Jared Reiner und Dwayne Mitchell lieber heute als morgen ihre Koffer packen. Die Schuld aber alleine nur dem Trainer zuzuschieben, wäre zu einfach. Wenn einige Spieler den richtigen Charakter hätten, dann wäre es doch noch etwas geworden mit dieser Saison. So aber schienen zu viele Häuptlinge und zu wenige Indianer im Team zu sein. Im Januar nach der Pleite in Jena prophezeite jemand "mit diesen Spielern gewinnt man keinen Krieg". Und so kam es auch. Wo war der bedingungslose Wille, den Bamberg immer auszeichnete? Wo waren die Typen, die in engen Spielen alleine durch ihre Körpersprache dem Gegner signalisierten, wer der Herr im Haus ist? Wo war das Abklatschen nach erfolgreichen Aktionen mit den Mitspielern? Wo war das Animieren der Zuschauer? Faktor Fans & Management: Mich persönlich hat das Ausscheiden aus den Play-off kaum berührt. Und darüber habe ich mich fast erschreckt. Wie viele andere Fans mit den ich gesprochen habe, freute ich mich nicht mehr so wie früher auf Spiele meines Teams. Die Begeisterung bei nicht wenigen Fans ist schon seit geraumer Zeit geschrumpft. Früher fieberte man den Spielen entgegen, man war in Basketball-Stimmung. Zu oft saß man jetzt aber auf seinem Platz in der Jako-Arena und verfolgte das Geschehen auf dem Parkett zwar mit Interesse, aber nicht mit Enthusiasmus oder gar mit bedingungsloser Begeisterung. Diese Entwicklung ist bedenklich, der Verein ist gerade dabei sein größtes Potential, die Verbindung zu seinen Fans, zu verlieren. Wie meinte doch letztens jemand treffend: "Es ist schon teilweise sehr seltsam, dass Bauermann immer verlangte, dass die Fans bedingungslos für ihr Team kämpfen sollen, aber die Mannschaft selbst irgendwie nicht wollte." Wer mehrere Hundert Euro für eine Dauerkarte bezahlt, hat das Recht seine Meinung zu äußern. Auch während eines Basketballspiels den handelnden Personen gegenüber. Über die Art und Weise kann man streiten, aber was man sich als Fan nicht bieten lassen will, ist Bevormundung, und - ich sage es jetzt ganz bewusst so kraß - Verarschung. Oft genug wurde den zahlenden Zuschauern nicht die Wahrheit erzählt und die Öffentlichkeitsarbeit schien und scheint suboptimal. Warum musste man so oft die Dinge schönreden? Warum konnte man sich nicht einfach hinstellen und z.B. sagen: "Wir haben Scheiße gespielt, es stimmt in der Mannschaft nicht, es geht im Moment nicht besser, wir werden alles versuchen es anders zu machen". Oft jedoch war es der Reisestreß, dann wieder ein Stau auf der Autobahn, dann waren Spieler verletzt, die Trainingshalle zu kalt, oder es wurde das beste Viertel seit langem gespielt etc. Wenn man als zahlender Zuschauer so behandelt wird (und das geht nun schon seit Jahren), dann braucht man sich als Management und Trainerstab über harte Kritik nicht wundern. Die Fans sind nämlich nicht so dumm, wie man meint. Sie durchschauen das Spiel, das man mit ihnen treibt durchaus, und wie schon oben geschrieben, wer bezahlt hat auch ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Spott und Häme Basketballdeutschlands hat sich Bamberg wirklich redlich erarbeitet. Wer wie einige Bamberger Offizielle in den letzten Jahren so bewußt arrogant in der Öffentlichkeit auftritt, braucht sich nicht wundern, dass Bamberg bei allen anderen Basketballfans in der Republik so unbeliebt ist. Die Aufforderung an die Fans, wie ein 6. Mann hinter der Mannschaft zu stehen, kann man nur als Frechheit bezeichnen! Die Zuschauer in Bamberg haben oft genug bewiesen, wie wertvoll sie sein können. Aber wenn man jedes Jahr mit höheren Eintrittspreisen belastet wird und sich dann im Gegenzug "Lust am Untergang" vorwerfen lassen muss, dann ist auch die Geduld der Fans irgendwann einmal am Ende. Total subjektive Einzelkritik der Bamberger Spieler
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