Total
subjektive Saisonbilanz 2008/09
Jetzt ist sie aus, die Saison 2008/2009 der Brose Baskets Bamberg. Eine
Saison mit einem halbwegs versöhnlichem Ende, aber einem Verlauf der bei so
manchem Basketballfan die grauen Haare nicht weniger werden ließ.
Die Bilanz der nun abgelaufenen Saison möchte ich in mehrere Themenbereiche
aufteilen:
Trainer, Fans und Spieler.
Trainer
Nach dem Ende der Ära Dirk Bauermann wurde in Chris Fleming recht schnell
ein neuer Übungsleiter gefunden. Dass mit Chris Fleming ein anderer, ein
neuer Stil in Bamberg Einzug halten würde, war Jedem klar und die
Erwartungen waren hoch. Man erhoffte sich einen attraktiveren Basketball als
er in der letzten Zeit von Dirk Bauermann gespielt wurde. Auch ging dem
neuen Trainer der Ruf voraus bei der Auswahl seiner Spieler stets ein
glückliches Händchen zu haben.
Nicht alles, was man erwartete, wurde auch erfüllt.
Nicht jeder der Zuschauer war immer mit dem einverstanden, was Chris Fleming
an taktischen Vorgaben an seine Spieler ausgab. Es ist aber auch nichts
Neues, dass von den 6800 Zuschauern mindestens 6000 dabei sind, die alles
besser wissen. Es ist aber auch nicht die Aufgabe eines Trainers es der
Kulisse auf den Tribünen Recht zu machen. Ich gehe mal davon aus, dass Chris
Fleming immer einen Game Plan hatte und wusste, was er tat. Zumindest
meistens.
Auf der anderen Seite gab er aber auch vor einigen Wochen zu, in dieser
Saison einiges dazu gelernt zu haben. Es steht mir nicht zu, die Taktik zu
kritisieren, dazu verstehe ich davon zu wenig.
Was ich aber bemängeln muss, ist die Spielerauswahl. Ich werde nie
verstehen, warum er bei Amtsantritt nicht tabula rasa gemacht hat und sich
von Altlasten trennte. Jeder der Augen im Kopf hat, musste doch erkennen,
dass ein Duo Greene/Garrett eher suboptimal ist.
Vom Berliner Coach Pavicevic mag man halten was man will, aber er hat es vor
zwei Jahren richtig gemacht. Er schmiss fast die gesamte Mannschaft raus und
trennte sich trotz laufender Verträge von den Spielern, die nicht in sein
Konzept passten. Dies hat Chris Fleming verpasst.
Wie konnte man nur Robert Garrett einen Zwei-Jahres-Vertrag geben? Dass mit
Demond Greene kein Krieg zu gewinnen ist, müsste sich doch auch
herumgesprochen haben. Und dass die Personalie Ohlbrecht auch nicht
unbedingt eine Win-Win Situation ist, war zu erahnen.
Und auf die ganzen Spieler die verpflichtet und dann nach kurzer Zeit wieder
weggeschickt wurden, werde ich noch weiter unten eingehen.
Ausgehend vom Etat, der ja wohl zu dem Höchsten in der Liga gehört, ist das,
was unter dem Strich herauskam, zu wenig. Von den drei gesteckten Zielen
(Einzug in die nächste Runde im Eurocup, Pokal Top 4 und Halbfinale + X in
der Bundesliga) hat man zwei mit Pauken und Trompeten verpasst.
Die Mannschaft hatte vier Probleme, die sich wie ein roter Faden durch die
Saison zogen:
- ein Scoringproblem
- ein Reboundproblem
- ein Crunchtimeproblem
- zu viele vermeidbare Ballverluste
Scoringproblem: Konstante
Gefahr für den gegnerischen Korb ging eigentlich nur von Peja Suput und
Elton Brown aus. Von 48 Spielen waren diese beiden Spieler 26mal die besten
Korbschützen und sie zeichneten für fast ein Drittel aller Bamberger Punkte
verantwortlich. Kein anderer Akteur verstand es stabil zweistellig zu
punkten. Es gab zwar von dem Einem oder Anderen mal ein Highlight, Konstanz
war aber selten vorhanden.
Reboundproblem:
Mit 33 Rebounds pro Partie rangiert man im Mittelfeld (Platz 11) aller 18
Teams. Und zieht man nur die Offensivrebounds zu Rate liegt man mit 8,8 nur
auf Platz 15. Wichtiger wäre aber eine Statistik wie oft man dem Gegner
Offensivrebounds gestattete. Und da ist man gefühlt am letzten Platz.
Rebounding ist Einstellungs- und Willenssache. Nicht umsonst befinden sich
in dieser Statistik schon seit Jahren mit Chris Ensminger und Jeff Gibbs
eigentlich immer dieselben Akteure auf den vordersten Plätzen.
Einstellung und Wille, diese zwei Tugenden haben ich in manchen Spielen bei
den Bambergern vermisst. Zu oft agierte man lustlos, war geistig langsamer
als der Gegner. Rebounding ist auch Teamsache, auch die Flügel- und
Aufbauspieler müssen energisch versuchen, sich vom Korb abprallende Bälle zu
sichern.
Wie man die Misere beheben kann? Ganz einfach, es müssen Typen verpflichtet
werden, die „Big Balls“ haben. Auf gut Bayrisch gesagt, Spieler die sich
um nix „scheißen“, die rein gehen ins Getümmel, die ohne Rücksicht
auf Verluste immer alles geben.
Crunchtimeproblem:
Wie viele enge Spiele hat man gewonnen? Wie oft hat man in den letzten
Sekunden, im letzten Angriff, am Ende der Viertel einen Angriff erfolgreich
abgeschlossen? Welchem Spieler würde man im letzten Angriff den Ball geben?
Mir fällt spontan außer Peja Suput keiner ein. Und genau das ist das
Problem. Ich möchte jetzt nicht an die gute alte Zeit erinnern, aber früher
konnte man einem Mike Jackel, einem Kai Nürnberger, einem Keith Gray, einem
Derrick Taylor oder einem Demond Mallet bedenkenlos den Ball geben und man
konnte davon ausgehen, dass mit großer Wahrscheinlichkeit etwas Zählbares
dabei herauskam. Diese Ausnahmeakteure wachsen aber nicht auf den Bäumen und
kosten heutzutage viel Geld. Aber genau so einen Vollstrecker hatten wir
nicht.
Ballverluste:
Ich muss nochmal die Statistik bemühen, aber auch bei der Anzahl der
Ballverluste je Spiel war Bamberg mit Platz 11 (14,8) nur Mittelmaß. Kaum
einer der vielen Aufbauspieler die in der abgelaufenen Saison versuchen
durften das Bamberger Spiel zu lenken, vermochte die nötige Sicherheit ins
Spiel zu bringen. Ständig war man in Gefahr, das Spielgerät zu verlieren.
Von guten Aufbauspielern darf man mehr erwarten.
Fans
Die Bamberger Zuschauer sind schon ein besonderes Völkchen. Da spielt ihre
Mannschaft um Platz 8 herum, bringt teilweise grausame Leistungen und die
Jako-Arena ist trotzdem voll. Ich bin mir sicher, in jeder anderen Stadt
wäre es nicht so. Die Bamberger sind leidensfähig, aber nicht dauerhaft. Der
Zuschauerzuspruch ist kein Selbstläufer und noch eine weitere Saison mit so
vielen Up- and Downs werden sich die Fans nicht bieten lassen. Ich
persönlich kenne drei Dauerkartenbesitzer die nach dieser Saison ihre
Tickets zurückgegeben haben.
Total subjektive Einzelkritik der Bamberger Spieler
Goldsberry |
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Als er im Sommer von Quakenbrück nach Bamberg wechselte, ging ihm der
Ruf voraus, der beste Spielmacher der Liga zu sein. Doch eine schwere
Knorpelverletzung im Knie zwang ihn erst einmal zum Zuschauen. Sein
Comeback wurde immer weiter verschoben und zeitweise schien es, als
würde er überhaupt nicht mehr für Bamberg spielen können. Doch Ende
Februar war es soweit, überraschend für die Fans, feierte er seinen
Einstand beim Erfolg gegen Trier.
Lag es nur an ihm oder in Kombination mit dem ebenfalls nach
verpflichteten Elton Brown, Bamberg kehrte jedenfalls in die Erfolgsspur
zurück. Wurden ohne ihn nur 45% der Bundesligaspiele gewonnen, so waren
es mit ihm 75%. Sofort merkte man, er macht die Mannschaft besser, er
hebt das Niveau auf eine andere, höhere Ebene. Mit ihm erhielt das Spiel
eine wesentliche Struktur, eine Struktur die von Saisonbeginn an gefehlt
hatte. Nach den Forte-, Jordan-, und Dickau-Fehlgriffen war das
allerdings das Mindeste, was man von einem Spielmacher erwarten konnte.
Ist er aber der Spieler, der Bamberg in der Zukunft zum Meister machen
kann? Da habe ich so meine Zweifel. Aus heutiger Sicht würde ich die
Frage mit Nein beantworten. Keine Frage, er ist ein Floor General, der
den Pass dem Schuss vorzieht. Er organisiert das Spiel besser
als Steffen Hamann, dafür ist er ein weniger guter Verteidiger und mit
langsamen ersten Schritt ausgestattet, so dass er Probleme hat mit dem
Ball am Gegner vorbei zum Korb zu ziehen. Aber gerade im modernen
Basketball ist es wichtig, dass von jedem Spieler Korbgefahr ausgeht.
Dazu gehören Distanzwürfe und auch Penetration zum Korb, was er jedoch
so gut wie nie macht. Seine 6,7 Punkte je Partie sind für einen
Aufbauspieler einfach zu wenig. Ich bin mir aber auch sicher, den wahren
John Goldsberry haben wir noch nicht gesehen. Nach so einer langen und
schweren Verletzung kann man nicht sofort wieder bei 100% sein. Um sein
volles Leistungsvermögen abzurufen, wird es bestimmt noch einige Zeit
brauchen. Und ob er dann der Spielgestalter sein wird, den Bamberg
braucht um erfolgreich zu sein, darauf bin ich gespannt.
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Greene |
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In mir schlagen zwei Herzen. Das eine sagt, Demond Greene ist ein
hervorragender Verteidiger, wenn nicht sogar einer der besten der Liga.
Er kann fast jeden seiner Gegenspieler in den Wahnsinn treiben, wenn er
auf ihn angesetzt wird. Das andere Herz meint, Demond Greene ist in der
Offensive ein Mitläufer, ein Schönwetterspieler. Dies mag jetzt hart
klingen, aber nur 8,1 Punkte/Partie sind für einen Flügelspieler nicht
genug. Sein Wurf fällt nur, wenn er in unmittelbarer Korbnähe oder
jenseits der Dreierlinie abdrückt. Dreier trifft er aber nur dann, wenn
er sie nicht aus dem Dribbling heraus nehmen muss. Erst im Frühjahr
entdeckte er, dass er sich wieder trauen kann, auch einmal zum Korb zu
ziehen. Vorher verließ er sich nur auf seinen Distanzwurf.
Würde ich ihn weiter verpflichten? Schwierige Entscheidung. Seine
Einstellung und sein Einsatzwille sind über jeden Zweifel erhaben. Ich
messe ihn aber immer an seinen Gegenspielern. Diese sind meist 10 bis 15
cm länger und noch eine Spur schneller.
Wie viele Spiele hat er für Bamberg entschieden? Von den 48 Partien in
dieser Saison sicher nur wenige. Insgesamt ist Bamberg mit Garrett und
Greene zu schwach besetzt. Nachdem Garrett noch einen Vertrag hat,
sollte Greene gehen. Und beide nur auf die Bank zu setzen und als
Rollenspieler zum Einsatz zu bringen, dafür ist Greene als deutscher
Nationalspieler zu teuer.
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Garrett |
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Und damit bin ich bei dem anderen Problemfall auf dem Flügel. Die
Positionen zwei und drei waren eindeutig einer der Schwachpunkte in der
abgelaufenen Saison, eigentlich sind sie das schon seit zwei Jahren. Ein
Basketballfan meinte jüngst über Robert Garrett, er sieht aus wie ein
Tanzbär. Dass er nicht in optimaler körperlicher Verfassung ist, scheint
offensichtlich. Leider hat sich an diesem Zustand schon seit zwei Jahren
nichts verändert. Robert Garrett ist ein Mitläufer, einer der nur alle
paar Spiele einmal aus dem Wachkoma erweckt wird. Dann aber haut er
Spiele raus, nach denen ihn fast alle zum Helden ernennen. Leider sind
dies aber absolute Einzelfälle.
Letztens hatte ich am Abend nichts zu tun, also schaute ich mir eine DVD
der Euroleague-Spiele aus der Saison 2005/06 an. Der Robert Garrett von
damals ist mit dem Robert Garrett von heute überhaupt nicht zu
vergleichen. Man kann sich nicht immer nur an die Taten der
Vergangenheit erinnern, was zählt sind die Leistungen die hier und heute
erbracht werden. Und heute fehlt ihm einiges an Spritzigkeit,
Schnelligkeit, Wendigkeit. So ist er der Mannschaft nur selten eine
Hilfe. Positiv zu erwähnen ist aber auf jeden Fall seine Identifikation
mit dem Standort Bamberg und sein Basketballverständnis. So prangerte er
öffentlich die mangelnde Fähigkeit einiger Teamkollegen an, die
Anweisungen des Trainers umzusetzen. Dies allein macht ihn schon wieder
sympathisch. Da er noch einen Vertrag hat, werden wir ihn auch in der
nächsten Spielzeit wiedersehen.
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Tadda |
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Karsten Tadda ist ein Pfand für die Zukunft, denn er ist erst 19 Jahre
jung. Trotz seines Alters legt er eine Kaltschnäuzigkeit an den Tag, die
beeindruckt. Er traut sich was, bringt offensichtlich die richtige
Einstellung zum Basketball mit und hat einen sicheren Wurf. Alles
Eigenschaften, die man nicht unbedingt lernen kann. Entweder man hat
sie, oder man hat sie nicht. Karsten Tadda hat sie. Und das macht mich
für die Zukunft optimistisch was den Jungen betrifft. Je länger die
Saison dauerte, umso öfter und länger durfte er zeigen was er kann.
Folgerichtig spielte er in der Rotation eine feste Rolle. Vergleiche mit
dem jungen Steffen Hamann sind erlaubt. Der Unterschied zwischen dem
inzwischen in Berlin spielenden Ex-Bamberger und Tadda ist ganz einfach:
Tadda kann werfen.
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Suput |
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Eigenlob stinkt, aber ich habe es schon immer gewusst: Peja Suput kann
in Bamberg eine dominante Rolle spielen. Dank eines sehr hohen
Basketball-IQ hat er das Spiel verstanden, was man nicht von allen im
Bamberger Team sagen kann. Da macht sich halt die jugoslawische
Basketballschule bemerkbar. Spieler vom Balkan können mit dem Ball alle
etwas anfangen, sind meist nicht nur auf Spezialrollen oder
Sonderaufgaben limitiert. So auch Peja Suput. Er kann von Position zwei
bis vier alles spielen, wobei seine Stärken aufgrund seiner Größe doch
mehr auf den großen Flügelpositionen liegen. Weil er trotz seiner Länge
sehr beweglich ist, kann er es im Angriff auch mit kräftigeren
Verteidigern aufnehmen. Und steht ihm ein kleinerer Abwehrspieler
gegenüber, dann wird einfach über ihn drüber geschossen. Gut, dass er
noch einen Vertrag hat. Einzige Schwäche ist seine gelegentliche Unlust
Defensive zu spielen.
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Ohlbrecht |
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Ich habe es aufgegeben an ihn zu glauben, er hat sich seit zwei
Jahren nicht weiterentwickelt, keinen Sprung nach vorne gemacht, ihm
mangelt es an den Basketball Center-Basics. Er besitzt so gut wie
keinen ordentlichen Center-Move. Seine einzige Stärke sind sein ganz
passabler Distanzwurf und seine Blockgefährlichkeit. Wenn ich aber
wie er 2,10 m lang wäre, dann könnte ich es auch.
Er wird in den Medien immer mal wieder mit Dirk Nowitzki verglichen,
wofür Tim Ohlbrecht aber nichts kann. Er hat aber nicht die Präsenz
von Nowitzki, nicht die Dominanz, nicht den Führungsanspruch. Und
auch nicht den Charakter. Tim Ohlbrecht hat nicht genug Biss. Er
lässt das Spiel einfach nur auf sich zu kommen und er muss
selbstkritischer werden. Ohlbrecht ist tatsächlich ein großes
Talent. Wahrscheinlich das größte im deutschen Basketball. Athletik,
Ballgefühl, Koordination, alles erste Sahne. Wie es aussieht, liegt
das Problem zwischen den Ohren. Es fehlt der Wille, die
Bereitschaft, sich zu quälen. Manager Wolfgang Heyder bringt es auf
den Punkt: „Er muss mehr für sich tun. Sonst bleibt er mit all
seinem Talent auf der Strecke.“ Coach Fleming über Tim Ohlbrecht:
„Tim hat zu wenig in seine Karriere investiert. Ein junger Spieler
hat es selbst in der Hand, was aus ihm wird. Und dafür muss er eben
auch der Erste sein, der zum Training kommt, und der Letzte, der
geht." Und wer mehr mit Eskapaden abseits des Basketballfeldes im
Bamberger Nachtleben auffällt, dem scheint auch die Konzentration
auf das Wesentliche eines Basketball Profis zu fehlen. Außerdem ist
er sehr verletzungsanfällig. Es vergeht keine Spielzeit in der er
nicht mindestens zwei bis dreimal wegen Blessuren ausfiel. Ich mag
ihn in einem Bamberger Trikot nicht mehr sehen.
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Newson |
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Newson hat überragende Anlagen, wahrscheinlich noch mehr für die NBA
geschaffen als für Europa. Sein Körper schreit geradezu nach der
NBA. Aber hart ausgedrückt: Außer springen wie eine Pferd kann er
nichts. Er hat für einen Spieler auf der Position drei keinen
stabilen Wurf, Abwehr kann (oder mag) er nicht spielen. Ab und an
mal einen Highlight-Poster-Dunk, dafür braucht man ihn nicht.
Er ist eben nur ein „immer mal wieder“ guter Spieler, Konstanz
gehört nicht zu seinen Stärken. Irgendwas muss zwischen ihm und
Trainer Fleming vorgefallen sein. Es war auffällig, dass er nach
einem Trainingslager im Januar so gut wie keine Spielzeit mehr
erhielt. Da er noch für die nächste Saison einen Vertrag besitzt,
wird es spannend zu sehen, wie es mit ihm weitergeht. Laut den
letzten Aussagen plant man ohne ihn, Newson bekräftigt aber seine
Absicht auch in der nächsten Saison für Bamberg zu spielen. Meine
Vermutung ist, man wird sich auf eine Vertragsauflösung einigen.
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Taylor |
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Ich kenne ihn zwar persönlich nicht, aber ich mag ihn. Es liegt sicher
nicht an seinen zu kurzen Shorts, die aussehen wie ein 80er Jahre
Retro-Style. Es ist vielmehr seine kämpferische Art, keinen Ball
verloren zu geben. Sein Einsatz, sein Wille, seine Leidenschaft und
Begeisterung machen ihn für mich sympathisch. Außerdem ist es ein Bild
für Götter, wenn er mit seinem winzigen Hund spazieren geht.
Basketballtechnisch ist er limitiert, es gibt talentiertere Spieler.
Eric Taylor macht aber genau das, was man von ihm erwartet, aber eben
auch nicht mehr. Er ist der typische Rollenspieler. Aber auch die
braucht man in einer Basketballmannschaft. Er hat noch einen Vertrag,
also freue ich mich schon ihn wiederzusehen.
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Wyrick |
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Beckham Wyrick ist eine alte Kampfsau. Und dies ist keinesfalls negativ
zu verstehen. Seine Einsatzzeit ist nicht die Größte, wird es wohl in
Bamberg auch nie werden. Aber wenn er auf dem Parkett steht, gibt er
immer alles. Er hechtet sich nach jeden Lose-Ball, geht aggressiv zum
Rebound und geht auch mal dorthin wo es wehtut. Kurzum: einer, der viele
kleine, versteckte Dinge macht, die für den Teamerfolg wichtig sind,
aber auf keinem Scoutingbogen auftauchen. Ich würde mich freuen, ihn
auch in der nächsten Saison für Bamberg auflaufen zu sehen.
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Johnson |
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Alles ein großes Missverständnis, so ist die Personalie Alexander
Johnson am besten zu beschreiben. Von seinen Fähigkeiten her brachte er
fast alles mit. Er war athletisch, holte Rebounds und hatte einen
akzeptablen Wurf. Sein großes Manko war aber sein Wesen. Er scherte sich
nicht um das Team, um die Fans (so ging er anfangs nach den Spielen
nicht mit auf die Runde um die Fans abzuklatschen), hielt keine
Arzttermine ein und kam zu spät zum Training (oder manchmal auch gar
nicht). So einen Typen kann man nicht gebrauchen, auch wenn er ohne
Zweifel spielerisch einiges drauf hatte. Bundestrainer Dirk Bauermann
sprach im Frühjahr, angesprochen auf einer Diskussion bezüglich der
Verteilung der Spielanteile von Deutschen und Ausländern davon, dass
„manche US-Amerikaner, wenn sie nicht Basketball spielten, in einem
Supermarkt Kisten schleppen würden“.
Diese Aussage kann man bewerten wie man will, würde auf Alexander
Johnson aber wahrscheinlich zutreffen.
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Jordan |
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Einen klangvolleren Namen als Michael Jordan gibt es im Basketball
nicht. Dass der Michael Jordan, der einige Monate für Bamberg spielte,
die Erwartungen die an ihn gestellt wurden, nicht erfüllte, war
bedauerlich. Er hatte einige gute Partien, konnte insgesamt aber dem
Spielaufbau nicht die erhoffte Struktur und Stabilität verleihen. Als
man dann die Möglichkeit erhielt Dan Dickau zu verpflichten, war sein
Abgang nach Köln Realität.
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Dikau |
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Ich möchte jetzt einmal zitieren, was ein User in einem Internetforum
schrieb: „Eine Respektlosigkeit ohnegleichen, wie man sich ihm gegenüber
verhalten hat. Dieser Mann hatte einen Vorteil: er hat genau 300mal
öfter in der NBA gespielt als Goldsberry oder Rivera. Das will etwas
heißen. Dass er kein Abwehrgott ist, das hat man ja schon vorher
gewusst. Mag auch sein, dass er eine Mimose war. Aber er hat in fünf
Spielen eine nahezu göttliche Offensivleistung gebracht, ebenso das
Pokalspiel in Düsseldorf beinahe gedreht. Er hatte das Spiel weit mehr
im Griff als man ihn hat machen lassen. Wenn man ihm das entsprechende
Vertrauen entgegengebracht hätte, dann wären seine Ballverluste
reduziert worden und dann hätte er sich auch auf die kleinlichen
BBL-Schiedsrichter einstellen können. Nein, so geht man nicht mit einem
Spieler dieser Qualität um.“
Viel Wahres ist in den Zeilen enthalten. Möchte mir es aber nicht nehmen
lassen zusätzlich noch einige Anmerkungen zu bringen. Hätte man gewusst,
dass John Goldsberry so schnell wieder spielen kann, dann hätte man Dan
Dickau mit Sicherheit nicht geholt. Sein Pech war sicherlich auch, dass
er sich genau dann verletzte, als Goldsberry wieder spielte. Und als Dan
Dickau dann wieder fit war, gab es einfach keinen Platz mehr in der
Rotation. Obwohl man seine Offensivkraft in einigen Partien, als vorne
überhaupt nichts klappen wollte, hätte gut gebrauchen können.
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Rivera |
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Eigentlich will ich ihn in Bamberg nicht mehr sehen. Filiberto Riviera
hat sich im Dress der Brose Baskets als das präsentiert, was er immer
war (mit Ausnahme einiger Playoff-Spiele 2007): Ein verkappter 2er ohne
Wurf. Die meisten seiner Punkte erzielte er durch Zug zum Korb. Sein
Distanzwurf ist zu unbeständig und seine eigentliche Stärke, die
Schnelligkeit beim coast-to-coast zeigte er zu wenig (oder durfte er
nicht mehr?). Beim Ziehen unter den Korb sind seine Korbleger viel zu
wackelig. Mindestens drei Partien gingen deswegen verloren, weil er die
vermeintlich einfachen Korbleger nicht verwandelte. Als Aufbauspieler
ist er auch kein Meister seines Fachs. Zu oft dribbelte er auf der
Stelle und ließ wertvolle Zeit verstreichen. Überraschende Ideen gingen
von ihm keine aus. Und wenn er den Ball hatte, bestand permanent die
Gefahr ihn vom Gegner geklaut zu bekommen.
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Brown |
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Erst im Januar nach Bamberg gekommen, brauchte er einige Wochen um
körperlich fit zu werden. Ich werde es nie verstehen, warum Spieler,
die ohne Vertrag sind, sich physisch nicht besser vorbereiten. Sie
müssen doch damit rechnen jederzeit von einem Club verpflichtet zu
werden. Da muss man doch topfit sein. Er war es jedenfalls nicht.
Als er endlich den gewünschten körperlichen Leistungsstand
erreichte, stiegen auch seinen Punkte- und Reboundwerte. Realistisch
betrachtet gab es in der Liga, mit Ausnahme des Oldenburgers Bumtje
Bumtje, keinen Gegenspieler, der es ernsthaft mit ihm aufnehmen
konnte. Eigentlich ist er für die Bundesliga viel zu gut. Und das
wird das Problem sein, ihn weiter zu verpflichten. Seine guten
Spiele in den letzten Monaten werden bei anderen europäischen
Vereinen Begehrlichkeiten wecken.
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