Aufgestiegen

Nach dem 11.4. des Jahres 1970 befand sich ganz Bamberg im Basketballfieber. Auch diejenigen, die noch gar nicht so recht wussten, was Basketball eigentlich ist. Der FC hatte es nämlich geschafft: Als erste Bamberger Mannschaft überhaupt waren die Basketballer in die höchste deutsche Spielklasse aufgestiegen.  
Nun, am 6.9.1970 war es endlich soweit: In seinem ersten Bundesligaspiel musste der FC Bamberg gegen den USC München in der Sporthalle an der Dachauer Straße antreten. Fast 350 der damaligen insgesamt 600 Zuschauer kamen aus Bamberg, um bei der Bundesligapremiere ihres FC dabei zu sein, auch wenn man nur eine Niederlage erwarten durfte, die dann auch mit 87:59 deutlich ausfiel. Doch dies änderte nichts an der Begeisterung. Eine Woche später nämlich, am 3.10.1970, in der unvergessenen – und natürlich restlos ausverkauften John-F.-Kennedy-Halle – empfing der FC in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel Grün-Weiß-Frankfurt und verlor unglücklich mit 73:75. Doch taten diese Niederlagen der Basketball-Euphorie in Bamberg keinen Abbruch, um so weniger, als dann schon eine Woche später der FC Bamberg seinen ersten Sieg gegen den TSV 1860 München mit 85:77 errang. Geradezu aus dem Häuschen waren die Bamberger Basketballfans dann am 26. Oktober, als der erste Heimsieg mit 83:70 gegen den FC Bayern München gefeiert wurde.
Für seine erste Bundesliga-Saison hatte der FC Bamberg den US Sergeant Robert Lewis als Trainer und Coach verpflichtet. Ihm stand die Aufstiegsmannschaft zur Verfügung mit ihrem unumstrittenen US-Star Jim Wade, der bei jedem seiner Auftritte seine Fans ver- und seine Gegner entzauberte.
Nun, Ziel dieser ersten Bundesliga-Saison war natürlich der Klassenerhalt. Klassenerhalt jedoch bedeutete in dieser Spielzeit, unter den 10 Mannschaften mindestens den 6. Tabellenplatz zu erreichen, weil vier Mannschaften, aufgrund der angestrebten Reduzierung der Bundesliga-Süd, absteigen mussten.
„Das war die große Stunde des FC Bamberg“, so hieß es dann im Fränkischen Tag Bamberg. Diese Stunde schlug am 6.3.1971 im letzten Spiel durch einen 92:86 Sieg über den USC Mainz, mit dem sich der FC Bamberg im Jahr des Aufstieges den Klassenerhalt sicherte. Diese erfolgreiche Saison wurde abgerundet durch das Erreichen des Halbfinales im DBB-Pokal, das allerdings erwartungsgemäß mit 117:78 gegen den damaligen Deutschen Meister TUS 04 Leverkusen verloren wurde. Für Basketball-Bamberg war die Welt in Ordnung. Auch und weil Gerhard Brand erstmals – und als erster Bamberger – in die A-Nationalmannschaft berufen wurde.