Pokalfinale

Die wichtigste Entscheidung fiel frühzeitig: Mit dem Abschluß eines Dreijahresvertrages konnte Cheftrainer Terry Schofield nach dem ersten Jahr des kennenlernens seine Aufbauarbeit fortsetzen und die Mannschaft so formen, wie er sich diese vorstellt. Aus diesem Grunde wurden die Verträge mit den beiden letztjährigen Amerikanern Donald Petties und Vernon Fitzpatrick eben so wenig verlängert wie die von Ingo Mendel und Jens Köpp. Für einige Überraschung sorgte die Wiederverpflichtung von Gary von Waaden, der in den beiden letzten Jahren für den DTV Charlottenburg auf Korbjagd gegangen war. Für die Ausländerpositionen wurden als Spielmacher Franklin Ross und auf dem Flügel Kevin Florent verpflichtet. Vorgesehen war weiterhin, für die Play-Off-Runde Arne Alig nach Bamberg zu holen, der in den USA ein College besucht, dort Basketball spielt und gleichzeitig mit 2,23 m der längste Bundesligaspieler sein sollte.
Ziel der Saison war es, gut mitzuspielen und wenn möglich, dem einen oder anderen Favoriten ein Bein zu stellen. Doch die Mannschaft spielte erfolgreicher als erwartet und verbuchte in der normalen Bundesligarunde lediglich vier Niederlagen, nämlich zweimal gegen Bayreuth, einmal gegen Leverkusen und einmal gegen Köln. Mit ihrem schnellen und attraktiven Spiel begeisterte die Mannschaft ganz „Basketball-Bamberg“.
Mit nur 8 Minuspunkten startete man als Tabellendritter gegen den Tabellensechsten, TSV Hagen 1860 in die 1. Play-Off-Runde, die man nach drei Spielen erfolgreich überstand und so in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen einzog.
Doch absoluter Saisonhöhepunkt und bislang größter Erfolg des Bamberger Basketballs – war das Erreichen des Pokalfinales 1990. Dabei hatten es die Bamberger auf dem Weg in dieses Finale nicht leicht. Fünf Auswärtsspiele waren zu gewinnen und das immerhin gegen so namhafte Gegner wie den SSV GoldStar Hagen und Galatasaray Köln. Gegner in den beiden Endspielen war der TSV Bayer 04 Leverkusen, der in Bamberg glücklich mit 83:84 gewann und dann den Pokalerfolg am Ostermontag 1990 in Leverkusen mit einem 99:78-Sieg klarmachte.
Unmittelbar nach den beiden Pokalendspielen startete das Meisterschafts-Halbfinale. Zur Enttäuschung der Zuschauer ließ Leverkusen nichts „anbrennen“ und machte mit drei Siegen infolge nicht nur den Unterschied zwischen dem TTL und der Werksmannschaft klar, sondern erreichte damit auch souverän die Meisterschaftsendspiele, die dann für Leverkusen den Meistertitel brachten.
Für den TTL Bamberg blieben die beiden undankbaren Spiele um Platz 3 gegen Galatasaray Köln. Nach einem 86:89-Sieg in Köln „sicher geglaubten dritten Platz doch noch verspielt“, nämlich durch eine vermeidbare und unverständliche Heimniederlage im Rückspiel mit 90:101.

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