Archiv des Autors: E.M. Luft

Anonymus…

„Sehr geehrter ? Herr Luft,

Ihr Beitrag auf Brose Baskets Fan-Seite läßt den Schluß zu, daß Sie einer der ca. 1000 besseren Coaches als C. Fleming sind. Sie hatten ja auch mehrere Meisterschaften und Pokalsiege als Coach errungen. 10 x :-). Herr Luft übernehmen Sie mit Ihrem noch größenwahnsinnigerem W.B. als Cotrainer, aber dann wahrscheinlich nur noch in der ProB oder Regionalliga!

Ein Fan seit 43 Jahren“

Einen Zettel mit obigem Text fand ich heute im Briefkasten meiner Apotheke.

Ich denke, er spricht für sich. Tja, dieser Fan seit 43 Jahren – solange gehe ich übrigens auch schon zum Basketball – ist ja selbst auch einer der „Besserwisser“. Denn er weiß besser, was andere Fans zu denken und zu sagen haben, und das auch noch feige und anonym!

Anscheinend hat der Schreiber auch übersehen, dass es auf dieser Seite eine Kommentarfunktion gibt, für die man sich allerdings namentlich anmelden muss – ein Schelm, der Böses dabei denkt!

P.S.: derZettel kann im Original gerne bei mir eingesehen werden…

Vercoacht?

Bisher habe ich kaum bis überhaupt nicht Kritik an Coach Fleming geübt.

Was er sich aber im letzten Viertel des Spiels gestern in München dachte, kann ich nicht nachvollziehen.

Tadda hat Rice abwehrmäßig voll im Griff – muss auf die Bank. Dadurch Gavel nicht mehr frei zum Angriff. Nachbar schießt drei Airballs – bleibt auf dem Feld.

Ogilvy, der im ersten Spiel in München endlich mal zeigte, was er können könnte – ein Schatten.

Was ich ebenfalls nicht verstehe, dass man es nicht schafft, den Münchnern, die drei oder vier Fouls haben, jeweils ein weiteres „anzuhängen“ indem man z.B. verstärkt in die Zone zieht.

So schön wäre es gewesen, am Sonntag den „Sack zuzumachen“. Nun müssen Spieler, Stab und Fans am Donnerstag doch noch bangen – leider!

Ohne Dorris…?!

Ohne Dorris oder mit, das war gestern keine Frage. Denn selbst wenn er seinen „Schnitt“ von knapp über 10 Punkten erreicht hätte, hätte es für Hagen nicht gereicht, den verdienten Sieg der Brose Baskets zu verhindern.

Im Übrigen geht das Weiterkommen der Bamberger völlig in Ordnung. Die Hagener waren einfach platt und in keiner Phase des Spieles gestern in der Lage, Bamberg richtig ernsthaft zu gefährden.

Dagegen fanden die Bamberger – zumindest teilweise – zu ihrer bewährten Spielweise zurück indem man viel über die Center agierte. Besonders Ford aber auch Neumann profitierten deutlich davon.

Überhaupt Ford: Zu Beginn der Saison ein leicht übergewichtig scheinender, lahmer Bursche mit vielen – oft läppischen – Fouls, hat er sich zum stabilen Starting Fiver Center gemausert, der uns – wenn sein Vertrag verlängert wird, was ich sehr hoffe – noch viel Freude machen wird.

Bemerkenswert auch, wie die Bamberger die teilweise unsportlichen Aktionen der Hagener, wie das unterlassene Händeschütteln zu Beginn des Spiels oder die Schmährufe gegen Tadda ignorieren konnten.

Nun haben wir – vielen Unkenrufen zum Trotz – also das Halbfinale erreicht. Leicht wird es nicht gegen München, aber ich bin, wie viele aus meinem Umfeld auch, doch recht zuversichtlich, dass wir, nicht zuletzt dank des Heimrechts, die Bayern noch beherrschen können.

„Schaun mer mal…“

Danke Bayreuth!

Danke für die Niederlage gegen uns am letzten Wochenende und noch viel mehr Dank für den Sieg gestern gegen Oldenburg!

Heute nur kurz: Man hatte im ersten Viertel fast den Einduck, als hätten die Spieler nicht gemerkt, dass sie ein andersfarbiges Heimtrikot an hatten. Die Pässe gingen fast ausschließlich an die Weißen!

So viele Fehlpässe in einem Viertel habe ich selten erlebt. Dazu ein Buckman in weit überdurchschnittlicher Qualität.

Das Comeback von Goldsberry wird aus meiner Sicht überbewertet, ob er wirklich die spielerische Hilfe ist, muss sich zeigen, kämpferisch und psychologisch aber auf jeden Fall!

Auf SD schrieb ein Teilnehmer, Fleming sei ein ausgezeichneter Trainer aber kein guter Coach. Ähnlich würde ich das auch beurteilen. Wie viele Situationen gibt es, in denen fast jeder (basketballerisch bewanderte) Zuschauer ein anderes Coaching erwartet, als Fleming es – leider oft erfolglos – macht. Besonders das Foulen am Schluß enger Spiele oder auch seine Auswechselpolitik – für Viele ein großes Rätsel.

Nun hoffen wir, dass der eine noch benötigte Sieg noch geholt wird – am Besten am Samstag gegen Alba – und dass wir einige schöne, erfolgreiche Playoffspiele erleben dürfen!

ALB(A)traum(a)

Jetzt ist sie da, die Krise…

Wirklich? Nein ich glaube nicht, auch wenn sie vielleicht in den Köpfen vieler Fans schon etabliert ist.

Dieses  (relativ) unwichtige Spiel gegen Berlin – diese Saison unser „Angstgegner“ – ließ doch einige Fort(d)schritte erkennen. Besonders im ersten Viertel wurden – überaus erfolgreich – die Center gesucht. Auch wenn Berlin fast immer in Führung lag, machten unsere Spieler endlich mal das, was der Name sagt, sie spielten. Die Startaufstellung wieder anders, aber sicher nicht verkehrt, z.B. mit zwei Centern zu beginnen.

Das Spiel selbst nicht auf hohem Niveau, aber das war auch angesichts – besonders der Berliner – Belastung zu erwarten. Aber deutlich erkennbar war eine Steigerung des „Wollens“ auf Bamberger Seite. Der direkte Zug zum Korb erfolgte öfters, wobei ich nicht verstehen kann, warum die Spieler, wenn sie unter dem Korb sind, immer versuchen mit dem Kopf  durch die Wand den Abschluss zu suchen, als manchmal wieder nach außen zu passen, wo vielleicht einer unserer Dreierschützen unbedrängt zum Wurf käme.

Ford, Zirbes und auch Walsh bringen doch einiges an Reboundsicherheit (nach einer vermutlich deutlich Ansprache des Trainers) auf, zumal mit Traoré ja kein „Niemand“ dagegen stand. Apropos Traoré – sicher eine herausragende Verpflichtung von Berlin, die, wie ich hörte auch bei uns zur Diskussion stand, aber anscheinend , aus welchen Gründen auch immer, nicht zustande kam.

Zuletzt ein Wort zu Ogilvy und Massey:

Für Ogilvy tut es mir richtig Leid. Er muss für 5 Minuten auf’s Feld und wirkt dann natürlich übermotiviert und dadurch manchmal recht unglücklich. Wie ich hörte, wollte er auch weg aus Bamberg, aber das wollte die Vereinsführung nicht. Vielleicht fürchtet man doch noch eine Verletzung eines anderen.

Massey erhielt offensichtlich eine Denkpause, die man ironischerweise auch als verlängerte Erholung vor der richtigen Pause von einer guten Woche bezeichnen könnte.

Diese Pause wird der ganzen Mannschaft gut tun, auch wenn ich der Meinung bin, man hätte sie durchaus für eine sog. Teambuildingmaßnahme nutzen können.

Als nächstes steht nun in der Bundesliga das Schlusslicht ins Haus. Alles andere als ein sehr deutlicher Sieg wäre dann wirklich ein Zeichen für eine ernsthafte Krise, aber das erwarte und befürchte ich dann doch nicht!

Abgehoben?

…nein, beileibe nicht!

Aber das gestrige Spiel gegen Lubu war doch sehr erfreulich für uns Zuschauer. Bisher selten gesehene Spielzüge wie Alleyhoop oder Nolookpässe lassen noch Einiges erwarten.

Anscheinend hat Wolfgang Heyder jetzt doch zwei „A-Lösungen“ gefunden?! Erst Massey und jetzt Walsh stellen meiner Meinung nach eine deutliche Verbesserung gegenüber Gipson dar. Und durch den freien Ausländerplatz haben wir ja stark an Quälität gewonnen. Die Meinung des Trainers zu Ogilvy möge jeder im Interview selbst anhören…

Jedenfalls sieht man, im Gegensatz zur Meinung Mancher bis vor Kurzem, dass auch die Abwehrarbeit immer besser wird. Auch der – immer irgendwie verschlafen wirkende – Massey mit einem extrem schnellen Händchen für Steals und der – lt. Fleming einen hohen Basktball IQ besitzende – Walsh setzen sich in der Verteidigung gut in Szene.

Zwar war Lubu nicht der Gegner, den man als Maßstab in der BBL setzt, aber ich denke, hätten diese beiden Spieler von Beginn an zur Mannschaft gehört, stünden wir insbesondere in der Euroleague wesentlich besser da als jetzt.

Auch die drei schmerzhaften Niederlagen gegen Berlin und Bayern wären so sicher nicht zustande gekommen. Wobei ich die Niederlage gegen Bayern – außer dass die Pokalverteidigung nicht mehr möglich ist – nicht bedauere. Eine Pause von nahezu zwei Wochen wird der Mannschaft und den einzuübenden Systemen sicher gut tun.

Im Übrigen muss man Wolfgang Heyder Recht geben, wenn er sich über die Unzufriedenheit mancher (sogenannter) Fans und (selbsternannter) Fachleute erregt. Wir haben mindestens 8 -12 Punkte Vorsprung auf unsere Verfolger in der BBL und haben mehr als ein Spiel in der Euroleague nur knapp und unglücklich verloren.

Es sieht also doch so aus, als würde einer erfolgreichen Titelverteidigung nur mehr wenig entgegenstehen, außer wir würden plötzlich von einer „Seuche“ befallen.

Also genießen wir die anstehenden Spiele, erfreuen uns an starken Gegnern in der Euroleague und feuern unsere Mannschaft an, anstatt sie auszupfeifen oder einzelne Spieler mit Schmährufen zu überziehen!

 

„Gefühlte“ -51 Punkte

So denken zumindest viele Fans, die das Spiel am Sonntag gegen Alba live oder am Fernseher mitverfolgt haben.

Und es ist sicher richtig, dass wir solche Spiele lange nicht mehr erlebt haben.

Bereits kurz nach Beginn des Spiels äußerte sich Stephan Baeck über die Körpersprache von Boki Nachbar. „Das wird heute nichts, schauen Sie sich nur Boki Nachbar an…“ Und es stimmte. Hervorragend ein- und aufgestellte Berliner, deren Kader ich persönlich fast stärker einschätze als unseren, machten ihre Punkte aus fast jeder Situation, während unseren Spielern wenig bis nichts gelang!

Zirbes, Tadda und Gipson waren praktisch Totalausfälle. Zarte Lichtblicke sind der wiedererstarkende Goldsberry, natürlich Gavel und mit Abstrichen Neumann und Ford.

Allerdings, wenn man das Interview mit Heyder in der Pause verfolgte, hatte man nicht gerade den Eindruck, als herrsche Panik im Bamberger Lager. Dabei meine ich auch herausgehört zu haben, dass Ogilvy immer noch oder wieder verletzt ist, was natürlich bedenklich ist. Man holt für eine Position in der ersten Fünf einen bestimmten Spieler und dieser bringt es dann in drei oder vier Spielen nur auf wenige Minuten Einsatzzeit.

Etwas was ich von unserem Trainer überhaupt noch nie gesehen habe, ist, dass er im vierten Viertel eine ganze Zeit nahezu unbeweglich und scheinbar entspannt an der Bande lehnte und dem Spiel zuschaute ohne irgendwelche Signale zu geben. Später saß er dann auf der Bank und schaute in seine Unterlagen. Suchte er nach Lösungsansätzen oder plante er die Anspreche nach dem Spiel in der Kabine?

Sicher war dieses Spiel in Berlin nicht von der Wichtigkeit wie das vom Donnerstag gegen Belgrad, allerdings muss man gerade dabei aufpassen, dass die Mannschaft nicht einen psychologischen Knacks bekommt.

Also sollten wir hoffen, dass es dem Trainerteam gelingt, die Stimmung für die kommenden, nominell sicher nicht allerschwersten Spiele, wieder aufzubauen und dass es Wolfgang Heyder  schafft, einen oder zwei „schwergewichtige“ Neue zu verpflichten.

Denn – wie lautet die alte Baketballweißheit: Die Playoffs sind im Mai/Juni, dann wird abgerechnet!

Verloren? Gewonnen!

Ja, verloren – aus meiner Sicht fast ein bisschen unglücklich (zittrige Hände, manche fragwürdige Schiedsrichterentscheidung) – aber dennoch wegen der überragenden Leistung der Moskoviter, insbsondere von Teodosic und Christmas, nicht unverdient!

Nein, gewonnen – weil jetzt endlich – nach überstandener Krankheit von Nachbar und Schmidt deutliche Steigerungen erkennbar waren.

Besonders das Zusammenspiel der Mannschaft steigert sich sichtbar von Spiel zu Spiel. Besonders Goldsberry scheint doch wieder der „Alte“ zu werden, gestern sogar mit drei erfolreichen Würfen! Als Spielmacher sind seine Qualitäten sowieso unbestritten. Und diese setzt er immer mehr zur Freude seiner Mitspieler um! Freilich wird er nie ein Teodosic werden (dessen Zuckerpässe wirklich eine Augenweide waren), aber allmählich  merkt man ihm eigentlich keine Verletzung oder Wehwehchen mehr an.

Auch der Kapitän, Casey Jacobsen, scheint seine Zielsicherheit wieder gefunden zu haben. Dazu kommt, dass er häufiger als früher erfolgreich zum Korb zieht um einen Korbleger oder Floater zu machen oder aber den Ball an einen Center durchsteckt.

Besonders zu erwähnen ist auch Neumann, der den Ball immer fest ergreift und auch festhält (!!!) und ohne Umschweife (unnötiges Zwischendribbeln) zum Dunk kommt. Das hat Pleiss erst in seinem dritten Jahr manchmal geschafft und auch Zirbes kann es  nicht so konsequent!

Über die Qualitäten von Gavel und Nachbar muss man erst gar nichts sagen, die sind einfach Spitze.

Aber auch, dass der Ball wieder über mehrere Stationen gepasst wird und der besser postierte Mitspieler gesucht wird, sehen wir jetzt immer öfter.

Für die BBL wird das sicher auch weiterhin reichen, besonders wenn Gavel endlich seine deutsche Staastbürgerschaft bekommen hat und Ogilvy richtig gesund und in die Mannschaft integriert ist.

In der Euroleague können wir nur hoffen, dass sich der Aufwärtstrend, der deutlich erkennbar ist, beibehalten werden kann und wir Zuschauer weiterhin so gute Spiele mit Weltklassespielern in Bamberg sehen wie gestern!

Ford fort! Williams weg?

Ja, wenn man so die Kommentare im Netz liest, dann war das gestern so etwas wie ein Offenbarungseid von Sharrod Ford.

Auch ich teile diese Ansicht. Nicht nur wegen seines gestrigen Auftrittes, sondern wegen seiner erkennbar gleichgültigen Art und dem Auftreten in den bisherigen Spielen.

Denn wenn Körpersprache etwas sagt, dann die von Ford im Vergleich  zu der seiner Mannschaftskollegen. Was die Mannschaft gestern gegen Vilnius zeigte, war endlich so, wie man es sich eigentlich von Anfang der Saison an gewünscht hätte. Auch wenn die Litauer der erhofft und erwartet schwache Gegner – außer Seibutis – war, so war von Anfang an zu spüren, dass man nicht gewillt war, eine weitere Niederlage in der Euroleague hinzunehmen.

Nach einem etwas „schlaffen“ ersten Viertel drehten eigentlich alle Spieler – wir spielten ja mit einer 9er Rotation, allerdings ohne einen – dermaßen auf, dass die Zuschauer in der Halbzeit nur noch über die Höhe des Sieges diskutierten.

Es war eine Freude zu sehen, wie vor allem der sog. Nachwuchs sich durchsetzte und besonders Neumann seine Chancen nutzte. Auch wenn er nicht so viele Punkte machte – ich hätte ihn gerne mal als MVP gesehen!

Allmählich merkt man auch die Ordnung im Aufbau und in der Verteidigung. Selbst Gipson, der für mich bisher mit der schwächste Verteidiger war, scheint sich in diesem System allmählich einzufinden. Lediglich sein Aufbau erscheint mir noch zu egoistisch zu sein, was vielleicht auch aus seiner Rolle in Frankreich herrührt, wo er möglicherweise viel auf sich alleine gestellt war. Der Pass zum besser postierten Mitspieler fällt ihm schon noch manchmal schwer.

Tja, und Williams… Da haben wir einen Spieler für die Euroleague verpflichtet und dann spielt er fast nie – auch wenn es gestern gesundheitliche Gründe waren (an Stego: es wäre schön, wenn das Publikum vielleicht erfahren könnte, warum ein Spieler nicht spielt).

Auch wenn sein Fehlen gestern nicht so tragisch war, wäre es für uns Zuschauer doch schön und wichtig gewesen, ihn endlich mal zu Hause zu sehen. Und er hätte sich, angesichts einer Mannschaft, die fast ihne Center spielte, sicher mal zeigen können. Aber so ist das nun mal im Leben.

Nun hoffen wir, dass der Anstieg der Form so weitergeht und auch die letzten Teile der Mannschaft begreifen, worum es hier in Bamberg geht.

Ein Interview mit Franz Stegner spät abends auf TV Oberfranken war da ein echter Motivator. Da hörte man durch, warum sich dieser Mann dermaßen für den Verein engagiert und sich aktiv einbringt! Mustergültig, danke Franz Stegner!

„We lost“

Das ist die kernige Aussage von Boki Nachbar auf die Frage  „what went wrong?“. Nachdem die eigentliche Saison ja einigermaßen zufriedenstellend verlaufen war (die Preseason lasse ich mal außen vor), trat gestern – oder schon vor eine Woche? – die große Ernüchterung ein.

Eines der schlechtesten Spiele, die ich in vierzig Jahren als Zuschauer erlebt habe. Allerdings auch eines, nach dem es eigentlich nur besser werden kann!

Im Spiel selbst traten erschreckend viele Fehler auf, besonders aber bei John Goldsberry – dessen Verdienste für Bamberg unbestritten sind – aber die Nibelungentreue mit der Trainer und Manager an ihm festhalten, halte ich für falsch. Er hatte einige scheußlich Fehlpässe, keinen einzigen Wurf und auch in der Abwehr bemühte er sich zwar, aber leider meist erfolglos.

Ich bin immer noch der Meinung, dass man der Mannschaft Zeit geben muss, Zeit die man aber leider in Europa nicht hat. Auch darf man die Mannschaft vom letzten Jahr nicht als Maßstab nehmen, sondern die von vor drei Jahren, als Pleiss und Roberts als „Lehrlinge“ hier anfingen. Und wir mit Terry, vorher mit Ffriend und Newson, danach mit Slaughter auch einge „Blindgänger“ in der Mannscahft hatten. Als solcher aus der aktuellen Mannschaft fällt mir spontan Sharrod Ford ein. Zunächst erfreut über dessen Verpflichtung, zeigt sich jetzt, dass eine längere Spielpause auf höchstem Niveau nicht schnell ausgeglichen werden kann. Auch seine Körpersprache ist nicht so, dass man hoffen darf, er hadert einfach zu oft mit sich selbst.

Das Spiel litt, wie auch Fleming richtig analysierte, an Präzision bei den Pässen und Würfen und an einem erfolgreichen Pick and Roll. Obwohl die Center manchmal gut frei standen in der Zone, wurde weiter unsicher außen herum gepasst. Die Würfe im ersten Viertel, von Nachbar und Jacobsen je vier ohne Erfolg, waren erzwungen oder gut verteidigt. Der Gegner war sehr schnell und gut aufeinander eingespielt.

Dieser Mangel an Verständnis lässt sich bei den Bröseln immer wieder erkennen. Obwohl sich das Wechselkarusell bei fast allen BL Vereinen in diesem Jahr erstaunlich stark bewegt, hat Bamberg in diesem Jahr offensichtlich die schlechteren Karten, als z.B. Berlin.

Warum man dann in einer so unsicheren Situation um Goldsberry einen Stuckey nach Würzburg ausleiht, anstatt ihn hier in Güssbach und der ersten Mannschaft weiter zu entwickeln, ist auch dem eingefleischtesten Fan nur schwer verständlich.

Schon werden die ersten Stimmen laut, ob Fleming – nach der euphorisch gefeierten Vertragsverlängerung – noch der richtige Trainer ist.

Ich persönlich denke schon. Aber er hat diesmal das Pech, dass sich keiner der neuen Spieler als echter Joker erweist (Nachbar selbstverständlich asugenommen, aber der ist kein Joker).

Auch die kurzen Einsätze von Williams, einem ursprünglichen „Wunschspieler“ lassen nicht gerade große Hoffnung zu. Bis der in die Mannschaft integriert ist, läuft sein Vertrag schon wieder aus, wenn es Wolgang Heyder nicht gelingt diesen für länger zu finanzieren.

Denn mit einer Rückkehr von Ogilvy rechne ich nicht so schnell. Was eine „weiche“ Leiste ist, kann man in jedem einschlägigen Medizinlexikon nachlesen. Hier stellt sich schon die Frage, ob er wirklich gesund hier ankam…

Nun wollen wir hoffen, dass wir am Sonntag gegen den MBC eine andere Mannschaft erleben, die – zumindest in der BBL – zeigt was sie wirklich kann! Und, dass es wolfgang Heyder gelingen mag, fragwürdige Verträge zu lösen und vielleicht mit glücklicher Hand noch Verstärkung nach Bamberg zu holen!