Das ist die kernige Aussage von Boki Nachbar auf die Frage „what went wrong?“. Nachdem die eigentliche Saison ja einigermaßen zufriedenstellend verlaufen war (die Preseason lasse ich mal außen vor), trat gestern – oder schon vor eine Woche? – die große Ernüchterung ein.
Eines der schlechtesten Spiele, die ich in vierzig Jahren als Zuschauer erlebt habe. Allerdings auch eines, nach dem es eigentlich nur besser werden kann!
Im Spiel selbst traten erschreckend viele Fehler auf, besonders aber bei John Goldsberry – dessen Verdienste für Bamberg unbestritten sind – aber die Nibelungentreue mit der Trainer und Manager an ihm festhalten, halte ich für falsch. Er hatte einige scheußlich Fehlpässe, keinen einzigen Wurf und auch in der Abwehr bemühte er sich zwar, aber leider meist erfolglos.
Ich bin immer noch der Meinung, dass man der Mannschaft Zeit geben muss, Zeit die man aber leider in Europa nicht hat. Auch darf man die Mannschaft vom letzten Jahr nicht als Maßstab nehmen, sondern die von vor drei Jahren, als Pleiss und Roberts als „Lehrlinge“ hier anfingen. Und wir mit Terry, vorher mit Ffriend und Newson, danach mit Slaughter auch einge „Blindgänger“ in der Mannscahft hatten. Als solcher aus der aktuellen Mannschaft fällt mir spontan Sharrod Ford ein. Zunächst erfreut über dessen Verpflichtung, zeigt sich jetzt, dass eine längere Spielpause auf höchstem Niveau nicht schnell ausgeglichen werden kann. Auch seine Körpersprache ist nicht so, dass man hoffen darf, er hadert einfach zu oft mit sich selbst.
Das Spiel litt, wie auch Fleming richtig analysierte, an Präzision bei den Pässen und Würfen und an einem erfolgreichen Pick and Roll. Obwohl die Center manchmal gut frei standen in der Zone, wurde weiter unsicher außen herum gepasst. Die Würfe im ersten Viertel, von Nachbar und Jacobsen je vier ohne Erfolg, waren erzwungen oder gut verteidigt. Der Gegner war sehr schnell und gut aufeinander eingespielt.
Dieser Mangel an Verständnis lässt sich bei den Bröseln immer wieder erkennen. Obwohl sich das Wechselkarusell bei fast allen BL Vereinen in diesem Jahr erstaunlich stark bewegt, hat Bamberg in diesem Jahr offensichtlich die schlechteren Karten, als z.B. Berlin.
Warum man dann in einer so unsicheren Situation um Goldsberry einen Stuckey nach Würzburg ausleiht, anstatt ihn hier in Güssbach und der ersten Mannschaft weiter zu entwickeln, ist auch dem eingefleischtesten Fan nur schwer verständlich.
Schon werden die ersten Stimmen laut, ob Fleming – nach der euphorisch gefeierten Vertragsverlängerung – noch der richtige Trainer ist.
Ich persönlich denke schon. Aber er hat diesmal das Pech, dass sich keiner der neuen Spieler als echter Joker erweist (Nachbar selbstverständlich asugenommen, aber der ist kein Joker).
Auch die kurzen Einsätze von Williams, einem ursprünglichen „Wunschspieler“ lassen nicht gerade große Hoffnung zu. Bis der in die Mannschaft integriert ist, läuft sein Vertrag schon wieder aus, wenn es Wolgang Heyder nicht gelingt diesen für länger zu finanzieren.
Denn mit einer Rückkehr von Ogilvy rechne ich nicht so schnell. Was eine „weiche“ Leiste ist, kann man in jedem einschlägigen Medizinlexikon nachlesen. Hier stellt sich schon die Frage, ob er wirklich gesund hier ankam…
Nun wollen wir hoffen, dass wir am Sonntag gegen den MBC eine andere Mannschaft erleben, die – zumindest in der BBL – zeigt was sie wirklich kann! Und, dass es wolfgang Heyder gelingen mag, fragwürdige Verträge zu lösen und vielleicht mit glücklicher Hand noch Verstärkung nach Bamberg zu holen!