Das Mindestziel, der Einzug in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft, ist geschaft. Waren die ersten beiden Spiele gegen Bremerhaven zähe Angelegenheiten, zeigte Bamberg in der dritten Partie die Tugenden, die sie in dieser Saison bislang auszeichneten. Offense wins games, defense wins championships. Diese Formel ist eigentlich ganz einfach und sollte bei allen Mannschaften bekannt sein. Aber nur Bamberg schafft es so konsequent diese Marschroute auch in Erfolge umzusetzen.
In den beiden Auftaktbegegnungen gegen Bremerhaven ließ man aber den Biss in der Abwehr vermissen und gestattete den Norddeutschen schlappe 19 Punkte im Schnitt mehr zu erzielen, als Bamberg in der Hauptrunde den Gegnern zuließ. Dass es dennoch zu einem 2:0 Zwischenstand langte, war jeweils der überragenden Trefferquote in den letzten Minuten geschuldet. Immer wird dies aber nicht gutgehen dachte man sich wohl und ging am Sonntag wesentlich energischer und konsequenter an beiden Enden des Feldes zu Werke.
Aus der Distanz ließ man zwar die gewohnte Sicherheit vermissen (4 von 22 aus dem Dreierland), kompensierte diese Schwäche aber mit grandiosem Centerspiel. Tibor Pleiß und Kyle Hines zeigten Männersport und erzielten zusammen 29 Punkte. Man brachte immer wieder geschickt den Ball unter den Korb der Gäste oder zog mit viel Energie in die Zone. Vor allem die kleineren Bamberger Akteure zeichneten sich dabei aus.
Brian Roberts ist dabei besonders zu erwähnen. Er scheint in den höchsten Play-off Modus geschaltet zu haben, denn was er zur Zeit leistet ist unglaublich. Als Vertreter von John Goldsberry auf der Aufbauposition zog er geschickt zusammen mit Anton „coole Sau“ Gavel die Fäden und setzte immer wieder Nadelstiche, die den Bremerhavener sehr wehtaten.
Letztlich waren die Gäste chancenlos, verabschiedeten sich aber aus dem Titelrennen ehrenwert. Sie ließen sich, betrachtet man auch die ersten Partien, nicht, wie befürchtet, abschlachten. Wer der nächste Gegner Bambergs ist, wird noch zwischen Braunschweig und Artland entschieden. Persönlich wäre mir Braunschweig lieber, denn bei Artland habe ich das Gefühl die liegen uns nicht.