Archiv für den Monat: Februar 2011

Enttäuschung?

nein, zumindest bei mir nicht! Bei einigen Zuschauern hatte man aber doch den Eindruck, dass sie mehr erwartet hatten.

Aber die ersten drei Viertel des Spiels ließen einen schon verstehen, wie man in Düsseldorf verlieren konnte. Fünf „unforced errors“ also leichte Ballverluste von Suput, drei erfolglose Korbleger von Jacobsen (den ich auf Grund seiner Krankheit von jeder Kritik ausnehmen möchte), Tadda und Goldsberry, mindestens zwei Fehlversuche mit alley hoops auf Hines, da konnte man schon ängstlich um die Serie werden.

Was die Mannschaft dann allerdings im vierten Viertel zeigte, machte deutlich, warum sie absolut zu Recht fast ungeschlagen auf dem ersten Platz steht. Die bekannt intensive, hautnahe Verteidigung gerade wieder von Goldsberry aber auch von Suput, die die Giessener mehrmals dazu brachte, die Shotclock ertönen hören zu müssen, das war schon erste Sahne.

Und, hier wiederhole ich mich gerne, es ist eigentlich fast egal, wer auf dem Feld steht, die Körbe fallen, wenn nötig. Und wenn diesmal Gavel, so wie in Quakenbrück Roberts, keinen einzigen Punkt macht, springen eben die anderen in die Bresche.

Auch die Kraft (extra Lob an Konditionstrainer Lindner) scheint ewig zu reichen. Während die Giessener  nach einer Auswechslung ausgepumpt auf die Bank fielen, rannte diesmal – quasi als Ersatz für Jacobsen – Tadda durch die Zone als würde er den ganzen Tag nichts anderes machen. Auch sein schnelles Händchen kam wieder mal zum Einsatz. Schade, dass der anschließende Fast break nur durch ein unschönes Foul gebremst wurde.

Also, alles in allem doch Lob für die Mannschaft, die im letzten Viertel den Hebel von Schlendrian auf Volldampf umlegen konnte!

Aus dem Maschinenraum

Mein Provider hat mir gekündigt. Aber nicht, weil ich verbotene Inhalte dargestellt, oder zu sehr über die Basketballkonkurrenz gelästert habe. Nein, die Begründung lautet „Produktoptimierung“. Also auf gut deutsch, man will mehr Geld von mir. Darum habe ich mich zum Umzug meiner Daten entschlossen. Dies hat zu Folge, dass diese Seite in den nächsten Tagen zeitweise nicht, oder nur eingeschränkt, zu ereichen sein wird. Ich hoffe die Ausfallzeit wird nicht allzu lange dauern.

Gewankt aber nicht gefallen

Was gibt es schöneres als mit Freunden ein paar Bierchen zischend Basketball im Fernsehen zu schauen? Um wenn am Ende noch ein Sieg der Bamberg herausspringt, umso besser. Quakenbrück war der erwartet schwere Gegner, von einem klaren Sieg konnte man im Vorfeld nicht ausgehen.

Der knappe 75:69 Sieg im Artland ist mehr wert als die 51 Punkte Demontage Berlins oder die 18 Punkte Dominanz in Frankfurt. Solche Erfolge bringen ein Team weiter, stärken das Selbstvertrauen noch mehr und vergrößern das „Uns kann keiner schlagen“-Gefühl. Bitte nicht falsch verstehen. Dies ist keineswegs abwertend gegenüber den anderen Mannschaften gemeint. Nein, Spitzensport auf allerhöchstem Niveau wird hauptsächlich im Kopf entschieden.

Beispiel gefällig: Casey Jacobsen trifft kurz vor Schluss einen Dreier, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon fast 35 Minuten im Einsatz war. Dies hat etwas mit Kondition aber auch Konzentration zu tun. Und Casey ist ja kein Spieler, der während der Partie nur rauf und runter läuft. Im Gegenteil, die Kilometer, die er abspult würden für zwei Akteure reichen. Konzentration ist „die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe.“ (Quelle: Wikipedia.de).

Zweites Beispiel: Kylie Hines hat in dieser Saison von der Freiwurflinie die bescheidene Quote von 48,8%. So weit so schlecht. Spulen wir den Film des Spiels ein wenig rückwärts: 39. Minute, Hines wird an die Linie geschickt, trifft nur einen Freiwurf. Gleiche Situation in der 40. Minute, und was passiert? Hines trifft beide Freiwürfe und bringt sein Team damit 4 Zähler in Front. Glück, werden jetzt manche sagen. Für mich hat das nichts mit Glück zu tun. Die Fähigkeit sich auf diese zwei Würfe zu fokussieren macht eben den Unterschied zwischen einem Sieg und einer Niederlage aus.

Und die Bamberger Spieler wissen genau, dass sie sich in den wenigen Momenten in denen sich ein Spiel auf ein, zwei Aktionen reduziert, auf ihre mentale Stärke verlassen können. Eine mentale Stärke, die durch solche knappen Siege noch größer wird. Wie schon eingangs erwähnt, sind Erfolge wie am Samstag im Artland wertvoller als viele andere in den letzten Wochen.
Respekt vor den Hausherren, sie haben Bamberg gefordert wie seit Monaten keine andere deutsche Mannschaft. Sie haben eine gute Truppe und das man sich im Top 4 Halbfinale wiedersieht war das Ergebnis der Auslosung in der Halbzeitpause.

Kurzum: Ein Abend, der nicht nur wegen dem Ergebnis ein schöner war.

Noch etwas, was aber mit Basketball aber nun gar nichts zu tun hat, mir aber gefällt:

Kontinuität

Es ist wirklich nicht einfach, zur Zeit zum Thema BBB einen Kommentar zu schreiben, aber etwas findet man doch.

Nach dem Tabellenzweiten nun also der Tabellenfünfte. Langweilig war sie nicht die Partie gegen die Phantome aus Braunschweig. Denn wirklich aufgegeben habe sie erst im letzten Viertel.

Was mich eigentlich an der Mannschaft am Meisten gefreut hat war, dass wieder vier Spieler zweistellig gepunktet haben und, dass neben Tibor Pleiss und Karsten Tadda Maurice Stuckey so viel Spielzeit bekam, die er auch gut genutzt hat.

Die Verteidigung stand – sieht man mal von den Rebounds ab (wann lernt Pleis endlich, dass er zwei Hände hat) – gegen eine der am besten treffende Mannnschaft wie eine Eins. Wenn z.B. der Topscorer der Braunschweiger, Brandon Thomas, bei vier Pünktchen gehalten wird und die gegnerischen Center trotzt der bedauerlichen Reboundüberlegenheit diese nicht zu erfolgreichen Würfen nutzen können, spricht das eine deutliche Sprache.

Der gößte Vorteil an dieser Mannschaft ist wohl, dass der Gegner sie nicht ausrechnen kann. War  zu Beginn des Spiels noch Casey Jacobsen (dem später leider nicht mehr viel gelang) erfolgreich, so drehte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Diva Suput, von der man vorher fast nichts gesehen hatte, auf und schaffte mit schnellen fünf Punkten einen beruhigenden Halbzeitstand.

Als dann Braunschweig doch beängstigend nahe kam, wachte zunächst das Publikum auf und macht Dampf. Dann kam schließlich auch Brian Roberts in Fahrt, der mit seinem sicheren Händchen wieder für einen beruhigenden Punkteabstand sorgte.

Letztendlich kann man feststellen, dass wir wohl wirklich in dieser Saison eine der besten Mannschaften aller Zeiten haben, die auch sporadische Aufälle eines Spielers wegen Verletzung problemlos kompensieren kann. Hinzu kommt, dass anscheinend auch das Trainergespann immer die richtigen Worte findet, wenn es mal eng wird.

Hoffen wir, dass dies alles bis zum Pokal bezw zu den den Playoffs erhalten bleibt!

Niederlagen: Jetzt

Ich fordere, dass endlich Schluss sein muss mit der endlosen Siegesserie. Ich fordere Niederlagen und zwar jetzt sofort!

Nichts ist langweiliger als immer das Gleiche, Abwechslung muss her. Und dies kann nur in Form von einer formidablen Niederlagenserie sein. Vier, fünf saftige Pleiten hintereinander und man kann an anderer Stelle endlich über die Bamberger Frühjahrskrise diskutieren. Und am Besten auch gleich den Trainer in Frage stellen. Das würde das Interesse am Bamberger Basketball hoch halten und ganz neue Fangruppen gewinnen.

Natürlich denke ich dabei auch an mich: Was soll man zum 21. Sieg im 22. Spiel noch groß schreiben. Jeder positive Aspekt des Bamberger Spiels ist beschrieben, alle bekannten Lobgesänge auf die hervorragende Abwehr sind gesungen, der tollen Einstellung der Spieler, die sich auch bei einer 20 Punkte Führung nach jedem Ball schmeißen, ist schon oft gehuldigt wurden.
Würden die Bamberger Akteure mir den Gefallen machen und ab sofort agieren wie viele der letzten Gegner, man hätte wieder etwas zu diskutieren und zu schreiben.

Dann würden die Montag Früh Diskussionen bei der Arbeit nicht wie folgt ablaufen:
„Die ham scho widder gwonnä“
„Genau, frühä wors bessä, da hams wengst amol ans aufm Sagg griecht“

Um mal wieder die Kurve zurück zu ernsthafterem zu finden:
Bremerhaven: gewonnen
Frankfurt:: gewonnen
Die Konkurrenz muss sich doch langsam fragen, ob man die Punkte nicht besser mit der Post schicken soll. Was man auch versucht, Bamberg weiß eine Antwort, findet immer einen Weg zum Sieg. Was heißt hier Sieg? Demontage wäre das bessere Wort für die Erfolge. Die nächsten Prüfsteine warten schon. Braunschweig und Artland stehen vor der Tür. Unterschätzen darf man beide Mannschaften auf gar keinen Fall. Sie stehen auf sicheren Play-off Plätzen und brennen sicherlich darauf Bamberg ein Bein zu stellen.