Aus Bamberger Fansicht war es das fast perfekte Spiel. Erfolge gegen Alba Berlin schmecken immer noch süßer als gegen andere Mannschaften. Dies ist historisch bedingt, denn in der Vergangenheit wurde Bamberg zu oft gedemüdigt. Nichts gegen Artland oder Frankfurt, aber eine Meisterschaft gegen Berlin zu gewinnen wäre für Bamberg (Mannschaft und Fans) das Höchste.
Am Ziel ist man noch lange nicht, aber den ersten Schritt hat man mit dem 90:76 Sieg gemacht. Die Serie kann noch lange dauern, wird es aber aus meiner Sicht nicht werden. Angesichts des Spielverlauf könnte man vermuten, Berlin hätte nur knapp verloren. Der 14 Punkte Vorsprung ist kanpper, als es es die Kräfteverhältnisse tatsächlich waren. Die Bamberger ließen die Gäste drei Viertel lang mitspielen, nur um die Partie innerhalb von wenigen Minuten zu entscheiden.
Berlin wirkte verunsichert, was auch daran deutlich wird, dass bereits im ersten Viertel 11 Spieler zum Einsatz kamen. Das wilde Durchwechseln trug nicht gerade zur Stabilisierung bei. Das Berlin das Spiel trotzdem bis weit in die zweite Halbzeit offen hielt, war weniger der eigenen Stärke als vielmehr den Bamberger Nachlässigkeiten geschuldet. Gerade vor der Pause vergab man zahlreiche Möglichkeiten und ließ die gewohnte Kaltschnäuzigkeit vermissen. Dies wurde dann in Halbzeit zwei wesentlich besser, Bamberg konnte noch einen Gang hochschalten, Berlin war dazu nicht in der Lage. McElroy mit null Punkten und Jenkins mit drei Zähler waren bei der Bamberger Abwehr bestens aufgehoben. Und warum Berlins Coach in Halbzeit seinen Center Idbihi so fast gar nicht mehr spielen ließ, obwohl er bis dahin die Bamberger Defensive gut beschäftigte, wird wohl für immer sein Geheimnis sein.
Berlin hielt sich mit Nebenkriegsschauplätzen auf. So beklagten die wenigen mitgereisten Berliner Fans auf einem Plakat warum Stehplätze 28 € kosten. Wenn man keine anderen Probleme hat…
Probleme dürfte aber in Kürze der Berliner Mannschaftsbetreuer bekommen, der in der ersten Halbzeit einen direkt hinter der Bank sitzenden Bamberger Zuschauer mit der Faust gegen die Brust schlug und auch noch beleidigte. Nicht gerade die feine Art.