Das war’s!
Seit 1996 schreibe ich über den Bamberger Basketball, habe seitdem etwa 500 Spiele live verfolgt, fast ebenso viele Artikel auf meiner Homepage (heute sagt man Blog dazu) veröffentlicht.
Jetzt ist Schluss damit, ich werde meine Dauerkarte zurückgeben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe „Basketball Burnout“.
Schon seit einiger Zeit ging ich zu den Spielen mit dem Gefühl „gewinnen sie, ist es gut, verlieren sie, ist es mir auch egal“. Seit ich vor mehr als 30 Jahren das erste Basketballspiel des FC Bamberg besuchte (Holger Geschwindner spielte noch mit), habe ich alle Höhen und Tiefen mitgemacht – und zwar mehrfach. Ich darf behaupten, ich habe alles erlebt. Den Pokalsieg 1992, die Meisterschaften, die Pleite 2000, die Unsicherheiten bezüglich der Halle und diverse Trainer- und Spielerwechsel.
Doch die Häufigkeit der Spiele in den letzten Jahren und der immer gleiche Ablauf während der Spiele (Lotto Bayern Spendenwurf, Dribbelmeisterschaft, 3 Punkt Wurf etc.) haben mich ermüden lassen. Und auch die Cheerleader sind eher zum Einschlafen.
Die Liebe für den Sport ist immer noch vorhanden, jedoch hat es für mich keinen Reiz mehr in der Halle präsent zu sein. Auch, dass man mittlerweile alle Heimspiele im Internet sehen kann, trug sicherlich zu meiner Sättigung bei.
Nur wenige andere Ereignisse in meinem Leben haben so starke Emotionen in mir geweckt, wie die Partien „meiner“ Bamberger in der Halle live mitzuerleben. Doch das Spiel ist immer mehr zu einem Event verkommen, auch die Zuschauer haben sich verändert. Ich stand im Dezember letzten Jahres vor der Entscheidung weiterhin nur mit halbem Herzen dabei zu sein, oder gar nicht. Ich entschied mich für Letzteres, von heute auf morgen. Erst wollte ich mir nur eine Auszeit von 2 Monaten nehmen, doch in der Zwischenzeit merke ich, mir fehlt ja nichts, ich muss nicht mehr in der Halle auf meinem Platz sitzen.
Ich möchte mich bei allen Lesern für die Treue bedanken und auch bei den zahlreichen Quellen, die mir immer wieder Insiderinformationen zukommen ließen. Nicht immer konnte ich alles schreiben, was ich wusste, sonst hätten meine Informanten mich nicht mehr versorgt.
Übrig bleiben viele schöne Erinnerungen und auch Freundschaften die entstanden.
Vielen Dank und goodbye